Therapeutisches Puppenspiel mit Senioren und Menschen mit Demenz
Dieses Seminar richtet sich an alle Teilnehmenden, die erfahren möchten, wie das Therapeutische Puppenspiel wertschätzend und humorvoll mit alten und/oder dementiell veränderten Menschen eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt steht die praktische Erfahrung der Spiel-Wirkung einer Puppe bezüglich ihrer wunderbaren Möglichkeit, Interaktion und Kommunikation (vor allem auch nonverbal) zu gestalten und so entlastend und vertrauensbildend zu wirken – für den alten/erkrankten Menschen ebenso wie für den Menschen in betreuender Aufgabe. Verschiedene Puppenarten werden auf ihre Einsetzbarkeit geprüft (wann und bei wem ist eine Handpuppe gut, wann vielleicht eine Babypuppe, wann eine Tierfigur). Tierfiguren ermöglichen zunächst ein „Begegnen frei von Sorge“ (sie nicht wiederzuerkennen oder ihnen nicht das „Richtige“ zu sagen, wie einem menschlichen Gegenüber) und machen Mut, den „verrückten“, spielerischen Dialog zu wagen. Wann spricht man schon mal mit einer Meise…? Und schon manch eine Bewohnerin hat Herrn Hase einfach nur die Pfote gehalten. So entstehen innige, freudvolle Momente, die dem Erhalt und/oder der Reaktivierung eines positiven Selbstbilds dienen. Der Einsatz von Puppen aus der Haltung des Therapeutischen Puppenspiels ermöglicht zudem den Ausdruck von belastenden Emotionen und Themen: Angst vor dem Fortschreiten der Erkrankung, Ungelöstes aus der Biografie, Trauer, Umgang mit eigenen Verlusten (z.B. des Gehörs, des Sehvermögens, der Beweglichkeit). Puppen vermitteln Vertrautheit und Geborgenheit, wirken ko-regulierend und sind somit auch „Helfer für die Helfer“. Durch das Beziehungsangebot im „Hier und Jetzt“ gelingt direkte Synchronisierung mit dem betroffenen Menschen und die Verbindung gelingt.

Das Seminar ermöglicht:
- Überblick wichtiger Fakten zu dementieller Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Ressourcen
- Einordnen und Üben einer validierenden Haltung
- Übungen zu Synchronisierung
- wie und wann findet Begegnung statt (Ausprobieren des Kontaktangebot in „slow motion“)
- Bearbeitung von Fallbeispielen
Kurs ist ohne Vorkenntnisse (Einführung Therapeutisches Puppenspiel) buchbar!
In 2026 wird ein drei-tägiger Aufbaukurs angeboten, der das Spieltraining für Begegnung mit Senioren vertieft und unter fachkundiger Anleitung den (Um-)Bau einer dazu passenden Puppe ermöglicht.
Seminarleitung
Sonja Lenneke
lebt und arbeitet in der Nähe von Köln als Dipl. Heilpädagogin, Sprachtherapeutin und Puppenspieltherapeutin (Ausbildung nach Dr. G. Gauda), seit 1998 ist sie als Referentin für Therapeutisches Puppenspiel tätig. Ab 2003 Ausbildung auf Hof Lebherz und am Kolleg Bochum zur Puppenspielerin. Figurentheaterproduktionen und Seminare unter www.hand-und-raum.de

Termin
4. – 5. Juli 2025
Fr.: 10 – 18 Uhr, Mittag 13 Uhr, Abendessen 19 Uhr
Sa.: 10 – 18 Uhr, Mittag 13 Uhr, Abendessen 19 Uhr
Teilnahmegebühr
300,00 €
Anmeldung
Anmeldeschluss: 4. April 2025